Leishmaniose


Die Leishmaniose wird von der Sandfliege (sie ist von Mai bis Oktober aktiv) übertragen und kann sich in ganz verschiedenen Formen äuβern. Bei den Tieren sind häufig starke Hautveränderungen zu beobachten. Im schlimmsten Fall erleiden die Tiere Nieren- oder Leberversagen. Ein häufiges Symptom ist Nasenbluten und vergrösserte Lymphknoten. Es gibt leider auch Symptome, die man vorerst nicht mit Leishmaniose in Verbindung bringt, daher wird die Krankheit oft erst spät erkannt. Leishmaniose ist nicht heilbar.

Durch die heute verfügbaren Medikamente, ist die Krankheit behandelbar und kann dem Tier noch viele lebenswerte Jahre geschenkt werden. Sollte der Hund schon an ein Nierenversagen leiden, sollte man sich zu einer Euthanasie entschlieβen, denn chronisches Nierenversagen ist in der Regel tödlich und sehr qualvoll.

 

Leishmaniose kann NICHT auf den Menschen übertragen werden!!!

 

Dass wir Menschen immer wieder von Sandfliegen gestochen werden und nicht erkranken, ist unserem starken Immunsystem zu verdanken, dass anders ausgebildet ist, als das der Hunde. Es gibt dennoch Ausnahmen, bei stark immungeschwächten Menschen, wie z.B. durch HIV positiv (AIDS). In ärmeren Ländern wie Indien ist Leishmaniose sogar weit verbreitet. Mitverantwortlich sind die dortigen, mitunter sehr schlechten Lebensbedingungen, die zu einer starken Immunschwächung beitragen. Hier in unserer Region, ist sie einigen Jahren die Leishmaniose-Erkrankung beim Menschen bekannt, die allerdings ausschließlich die Haut betrifft. Es besteht fast immer eine Heilungschance.

 

Wie kann man Leishmaniose diagnostizieren?

Nur durch einen Bluttest oder durch eine Punktion des befallenen Gewebes bzw. des Organs, sind die Parasiten zu ermitteln.

Es ist zu empfehlen, 1x jährlich im November / Dezember eine Blutuntersuchung zu machen, um wenn nötig, frühzeitig auf die Erkrankung reagieren zu können.

 

Was ist zu tun, wenn ein Hund schon an Leishmaniose erkrankt ist? 

Leishmaniose benötigt eine dauerhafte, meist lebenslange Kontrolle durch den Tierarzt, der die Therapie jedem Tier individuell anpassen und evtl. im Laufe der Zeit ändern muß. Hierzu stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, einige sind in Deutschland nicht zugelassen. 

 

Wie können Sie Ihren Hund schützen?

  • Ein mechanischer Schutz sind Moskitonetze an Fenstern und Türen. Allerdings sind Sandfliegen kleiner als manche Netzmaschen und schlüpfen durch sie hindurch. Dafür kann man die Moskitonetze mit Permetrina” einsprühen.
  • Für Hunde wird ”Permetrina” als Schutz gegen Flöhe eingesetzt, es hilft aber auch gegen Sandfliegen (Spot-on oder Halsband).
  • Sandfliegen lieben die Dämmerung, aber hassen Wind.
  • Sandfliegen heissen so, weil sie ihre Eier in die Erde und nicht im Wasser ablegen.
  • Sehr verbreitet ist die Meinung, am Strand sei es für Hunde am gefährlichsten. Ich denke, das Gegenteil ist der Fall! Am Strand ist es immer windig und, wie schon gesagt, Wind mag die Sandfliege gar nicht.
  • Im Haus können Sandfliegen in dunklen Ecken den ganzen Tag verweilen.
  • Anti-Mücken-Stecker für die Steckdose sind ein weiterer chemischer Schutz.

Die Impfung:

  1. Der Hund sollte 6 Monate alt sein.
  2. Ein Bluttest muss vorausgehen, um sicher zu stellen, dass der Hund nicht schon erkrankt ist.
  3. Davor ist ein jährlicher Bluttest ist trotz Impfung erforderlich.
  4. Zwischen April und November sollte nicht unbedingt  geimpft werden, da die Sandfliege in der Zeit aktiv ist und während des Immunprozesses Leishmaniose übertragen kann.

Pro

  • Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Hunde gute Immunität gegen die Krankheit entwickeln und keine Symptome mehr zeigen.
  • Speziell einige Hunderassen, wie Rottweiler, Dobermänner, Boxer, manchmal Golden Retriever, Schäferhunde und deren Mischlinge können von dieser Impfung profitieren, da diese Rassen besonders prädestiniert sind, schwer an Leishmaniose zu erkranken, mit oft tödlichem Verlauf.
  • Es gibt geologischen Zonen (das kann ein Umkreis von nur 2 – 3 km sein), die besonders betroffen sind. Dort wäre eine Impfung anzuraten.

Contra

  • Während der Impfphase (speziell im Sommer), können die Hunde trotzdem erkranken.
  • Manche Tiere zeigen starke Nebenwirkungen , das hängt allerdings vom Impfstoff ab 
  • Man spricht von einem 70%igen Schutz
  • Daher sollte man  die Tiere immer noch mit zusätzlichen Maßnahmen vor der Sandfliege schützen (siehe oben).

 

 

Achtung:

Kommt der Hund aus einem Land, indem Leishmaniose endemisch ist, MUSS ein Bluttest vor der Impfung erfolgen, auch wenn der Test Jahre vorher negativ war. Ich hatte einen Fall, da kam es durch die Impfung in Deutschland zu einem Ausbruch der Leishmaniose.

 

Eigene Entscheidung:

Aufgrund Ihrer möglichen persönlichen Erfahrung mit Leishmaniose und ihrer Einstellung zur Impfungen, müssen Sie entscheiden, ob Ihnen diese Impfung sinnvoll erscheint. Hier in Spanien sind zur Zeit drei verschieden Impfstoffe zugelassen wobei ein Impfstoff erst kürzlich auf den Markt gekommen ist  und auch etwas anders funktioniert.